Sharp-Purser Test

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Horst Lee
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Sharp-Purser Test

Beitrag von Horst Lee » Mo Jul 13, 2009 10:43 pm

Hallo Kollegen,

ich übe gerade mit einer Kollegin für ihren Level 3 Kurs.

Für mich kam beim Üben die Frage auf warum beim Sharp-Purser Test im Sitz nach der Flexion und Auslösung der Symptome über den Biceps das Occiput und somit auch der Atlas nach dorsal geschoben/gedrückt wird?

Ist es nicht leichter den C2 nach ventral zu schieben? Vielleicht ist die Schubrichtung egal aber ich finde beim zurück gehen tut man sich schwerer den Schub/Druck mit dem Oberarm/Biceps.

Ist das nur eine Variation oder gibt es einen guten Grund dafür?

Würde mich interessieren!

Danke schonmal

gruß Horst Lee
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Chris.Lohr
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Beitrag von Chris.Lohr » Mi Jul 15, 2009 9:53 pm

Hallo Horst Lee,

ich hab gerade deine Frage gelesen und würde sie wie folgt beantworten ...

wenn ich eine Insuffizienz des Lig. transversum vermute, dann erwarte ich bei der Bewegung nach dorsal (die physiolog. nicht möglich ist) als Erstes eine Abnahme der Symptome. Häufig spürt man ein weiches Endgefühl und evtl. einen leichten "Klick".

Da auch das obere Kopfgelenk ligamentär gesichert ist, überträgt sich mein Schub nach dorsal direkt auf das Lig. transversum.

Wenn ich C2 nach ventral schiebe hat es zwei wesentliche Nachteile. Zum einen kann es zu muskulären Schutzreaktionen kommen (was mein Endgefühl beeinflusst) und zum anderen müsste ich die gesamte WS bewegen nach ventral bewegen, um einen möglichst unistrukturellen Streß auf das Ligament zu erzielen.

..... es ist doch leichter, bei einem Strohhalm, der senkrecht in deiner Hand ist, nur das obere Ende abzuknicken als den oberen Berich des Strohhalmes zu fixieren und den unteren Teil abzubrechen .....

So wird auch mit etwas Übung die Standarttechnik einfacher zu händeln sein und du bekommst mehr klinische Parameter (vgl. Endgefühl, Klick, ..)

ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen
LG Christoph

Horst Lee
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Beitrag von Horst Lee » Do Jul 16, 2009 9:04 am

Hallo Christoph,

erstmal Danke für die Antwort.

mit Deiner Aussage, Abnahme der Symptome bei Schub nach dorsal passt ja.
Das Du häufig ein weiches Endgefühl spürst und sogar mit klick finde ich interessant. Hatte noch erst einen Patienten mit einem Verddacht auf Lig. transversum Problematik.
Aber ich weiß das es ja immer drauf ankommt wo man arbeitet und welches Patientengut man in die Praxis bekommt.

Beim Sharp Purser Test wie ich ihn beschrieb testet man nicht das Endgefühl! Eine Schutzspannung kann ich mir kaum vorstellen, da man ja nur C2 nach ventral schiebt. Durch den Schub von C2 will ich ja erstmal die Symptome nehmen. Wenn Du Symptome mit dem Sharp-Purser Test auslöst bzw durch Schub nach dorsal wieder nimmst, brauchst Du ja kein Endgefühl testen denn der Test ist ja dann positiv.
Im Gegenteil, ich finde das dann ein Endgefühltest als Kontraindikatin gelten sollte!

Weiterhin versteh ich nicht, wieso ich bei einem C2 Schub nach ventral die ganze WS bewegen muss? Hierbei geht es ja nur um ein entfernen des Axis vom Rückenmark.
daher kann ich Deinen Strohhalmvergleich nicht nachvollziehen - vorallem weil ich nix abknicken möchte.

Das die Ausführung vom Kopf einer Übung bedarf und es dann einfacher auszuführen ist, kann ich gut nachvollziehen.

Du siehst - so ganz überzeugt bin ich noch nicht:)

gruß Horst Lee
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Chris.Lohr
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Beitrag von Chris.Lohr » Do Jul 16, 2009 8:49 pm

Hallo nochmal,

der Test ist auch kein Endgefühl-Test, vielmehr spürt man was während der range passiert. Idealerweise sollte man natürlich keine Bewegung spüren.

Das mit dem Strohhalm war ein bescheidener Vergleich bezüglich der Fixation und nicht der Bewegung welche man macht. Wenn man den Test standartmäßig aufbaut, so sind die oberen Kopfgelenke bandgesichert und man bekommt einen möglichst unistruktuellen Streß auf das Ligament.:rolleyes:

bye, Chris

Horst Lee
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Beitrag von Horst Lee » Mo Jul 20, 2009 12:01 am

Hallo Chris,

wie schon erwähnt habe ich keine wirkliche Erfahrung mit dem Test (positiven Tests) und weiß somit nicht wie sich so ein 'Klick' oder das 'give away' Gefühl (Instabilitätsgefühl) anfühlt.

Daher weiß ich auch nicht, ob ein Schub von C2 nicht den gleichen 'Klick' bzw. das 'give away' Gefühl auslösen könnte/würde.

Außerdem verstehe ich diese Antwort von dir nicht:
'Wenn man den Test standartmäßig aufbaut, so sind die oberen Kopfgelenke bandgesichert und man bekommt einen möglichst unistruktuellen Streß auf das Ligament.:rolleyes:'

Ich denke doch das man durch den Schub keinen (!) Stress auf das Ligamentum nimmt sondern wenn überhaupt - also beim Auftauchen der Symptome - diese verschwinden sollten = keinen Stress /Entlastung!

So wie es derzeit aussieht gibt es für mich keinen wirklichen Vorteil weshalb man den Schub über den Kopf gibt.

Mein Resümee:
Nach ausreichender Übung wird das Halten des Kopfes beim Zurückführen in die Nullstellung kein Problem/Unbehagen mehr darstellen.

Evtl. kann man nur bei der Ausführung über den Schub vom Kopf, ein Klicken verspüren was bei einem Schub über C2 nicht zu spüren ist. Dies muss ich aber noch recherchieren:D

falls es noch weitere Meinungen gibt oder ich in meiner Denkweise völlig daneben liege - raus damit!;)

gruß Horst Lee:cool:
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ZwinkauMatthias
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Beitrag von ZwinkauMatthias » Do Jul 30, 2009 10:49 am

Hallo Horst

Eine Erklärung wäre: Der C1 Schiebt sich bei der Flexion nach ventral, also leicht vor den C 2. Nun ist im Sitz ein gewisses Gewicht auf dem Segment, die Bewegung von C 2 in PA Richtung erschwert. Wobei es einer Bewegung von cranial aus leichter fällt. Nimm dir ein WS Modell, da kann man diese Unterschiede recht gut sehen.

Ich denke dass man sicher den Test abwandeln kann, im Liegen gibt es so eine Veränderung als beschrebenen Test - anterior shere test.
Nun sollte man einen Test relialbel gestalten, deswegen ist der Sharp pursor test auch so durchzuführen. Veränderst du den Test musst du dies im Einzelnen als Adaptation dokumentieren.

Horst Lee
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Beitrag von Horst Lee » Do Aug 06, 2009 11:05 pm

Hallo Matthias,

danke für die Erklärung. Ich bin nicht wirklich überzeugt davon das die P/A Bewegung von C2 aufgrund von dem Kopfgewicht erschwert ist. Warum auch? Alles nur weil das Lig transversum weg ist? Ist der Einfluss vom Lig transversum so groß das es ohne selbigen sich nicht mehr (oder schwieriger) nach ventral schieben lässt? Sollten andere Strukturen nicht auch auf Spannung kommen und eher in Richtung ventral ziehen wollen

Es ist ja nicht so, das ich die Variation vom Sharp-Purser-Test erfunden hätte:D Im Kaltenborn-Evjenth Konzept wird dies wie von mir berichtet ausgeführt.

Es geht mir auch garnicht darum festzustellen ob eine Methode besser oder schlechter ist - nur darum ob es einen Grund gibt die orginal Methode so durchzuführen bzw. ob etwas gegen die von mir vorgestellte Methode spricht.

Ausgangspunkt war ja nur, das ich mich beim Hochbewegen vom Kopf des Patienten (v.a. wenn er groß ist) inkl. Schub vom Biceps, nicht so wohl fühle.

bezüglich Dokumentation gebe ich Dir recht. Wobei ich jetzt einfach mal angenommen habe das die Maitland Methode die 'orginal' Methode ist. Denn in der Literatur wird er ja nicht immer so beschrieben wie im Maitland Konzept ausgeführt.

Die Reliabilität des Test ist laut Cattrysee E, Swinkels R. et al Upper cervical instability: are clinical tests reliable? Man. Ther. 1997; 2:91-97
nicht ausreichend und kann nicht als reproduzierbaren Test für die Untersuchung von Instabilitäten der oberen Halswirbelsäule genutzt werden.

lg und ein schönes WE

Horst Lee
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Charlotte
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Beitrag von Charlotte » So Aug 09, 2009 3:36 pm

Hallo !!
Vieleicht kann ich helfen.
Der Sharp Purser Test hat eine 88% Korrelation unter Röntgen und testet das Lig. transversum.
Indem Du die Halswirbelsäule in einer semiflexion hälst, produzierst Du eine Subluxation des Dens gegen das Ligament.
Damit kannst Du wenn es beschädigt ist Rückenmarkszeichen auslösen.
Du stabilisierst dann C2 und bewegst den Kopf nach posterior (der Atlas wird mitbewegt). Wenn Du jetzt die Symptome minderst oder einen Click auslöst, ist der Test positiv.
Genau den gleichen Test kannst auch mit einem p/a Druck an C2 machen.
Das ist der eigentliche Test.
Wenn der jetzt negativ ist, kannst Du das auch an C1 machen, aber CAVE, hier wirst Du mehr Symptome auslösen können, weil Du so die Subluxation vergrösserst, die ja durch die Flexion von Cx zu stande geommen ist.
Ciao Charlotte

padmin
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Beitrag von padmin » So Aug 09, 2009 6:30 pm

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Peter Schuster
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